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The Hobbit: An unexpected Journey

Manche Kritiken erwecken den Eindruck der Hobbit wäre ein mittelmäßiges Filmchen, das viel zu lang wäre. Einige Rezensenten werfen Peter Jackson sogar vor, nichts eigenes gemacht zu haben und stattdessen nur die Herr der Ringe-Trilogie zu kopieren.

Ganz ehrlich? So ein Schwachsinn.

Als Zuschauer erwarte ich genau dieses Gefühl, das mir vor zehn Jahren die ursprünglichen Filme gebracht haben. Es war wie ein vorgezogenes Weihnachten, als Ende November 2002 die Special Extended Edition zu „Die Gefährten“ erschien und ein paar Wochen später „Die zwei Türme“ ins Kino kam.

Und was soll ich noch groß drum herum reden? Der Hobbit hat es geschafft. Knapp drei Stunden war ich in Mittelerde, nicht im Kino — und wäre gerne noch geblieben …

Ich empfinde es als geradezu wohltuend, dass sich Peter Jackson dem immer schneller werdenden Tempo in Filmen widersetzt und sich Zeit nimmt den Zuschauer durch die Geschichte zu führen bzw. die Charaktere vorzustellen.

Mir ist absolut unverständlich wie man das kritisieren kann oder sind wir wirklich so ungeduldig geworden, wenn es nicht nach fünf Minuten an allen Ecken und Enden zu krachen beginnt?

Gerade die Leser des Herrn der Ringe dürften die gemächlichere Art zu schätzen wissen. Insbesondere in Verbindung mit den herrlichen Landschaftsaufnahmen und der Musik von Howard Shore.

Zu keiner Zeit wirkt der Film in die Länge gezogen oder aufgebläht. Die drei Stunden werden gut genutzt und die Inhalte aus dem Buch sinnvoll ergänzt.

Sei es nun durch filmisch notwendige Dinge wie ein konkreter Antagonist im ersten Teil der Trilogie oder zusätzliche Szenen, die eigentlich aus den Anhängen des Herrn der Ringe stammen, aber thematisch auch im Hobbit eine größere Rolle spielen.

So erhält man eine Reihe von Hintergrundinformationen, die man sonst nur kennt, wenn man die Bücher samt Anhängen gelesen hat.

Technik

Ich bin kein Fan von 3D. Es ist schlicht überflüssig, macht alles nur teurer und wird nur selten vernünftig eingesetzt. Abgesehen davon vertrage ich es nicht und bekomme nach spätestens einer Stunde Kopfschmerzen.

Da beim Hobbit aber ein immenser Aufwand betrieben wurde, um die 3D wirklich gezielt zu verwenden und die 48 fps zumindest in der Theorie die üblichen 3D-Probleme ausmerzen sollen, habe ich eine 3D-Vorstellung riskiert — es hat sich gelohnt.

Der 3D-Effekt wirkt durch die neue Kameratechnik wesentlich angenehmer und fliegen einem auch nicht alle paar Minuten irgendwelche Sachen ins Gesicht. Dank der 48 Bilder/s entfallen die nervigen Bewegungsunschärfen und ich hatte auch keine Kopfschmerzen.

Anfangs ist die hohe Bildrate etwas gewöhnungsbedürftig. Nach ein paar Minuten vergisst man das allerdings und genießt den Film.

Ein paar wenige meinten, die CGI-Effekte sähen aufgesetzt aus. Das kann ich nicht bestätigen, obwohl ich in Sachen CGI ein richtiger Erbsenzähler bin. Insbesondere Gollum hat mich sehr beeindruckt und die Messlatte für andere Filme mit reinen CGI-Charakteren noch mal ein Stück höher geschraubt.

Drei Worte zum Abschluss: ab ins Kino!